Literatursalon
"Komisches in der Literatur zum Totlachen"

Literatur ist im allgemeinen eine ernste und humorfreie Sache. Unser Literatursalon unter dem Thema "Komisches in der Literatur zum Totlachen" wollte diesem Klischee gegensteuern und hat den Besuchern die Gelegenheit gegeben die komischen Seiten der Literatur zu entdecken. In entspannter Runde konnten die Zuhörer sich bei einem guten Glas Wein und Leckereien köstlich über die Zitate und Ausschnitte amüsieren.

Die leckeren Köstlichkeiten wie der Marokkanischer Buchweizensalat und Linsen-Gemüsesalat können Sie gerne zu Hause nachkochen.

Hier geht es zu den Rezepten...

 

 

alles was mein kleiner sohn

Frederick Backman – Alles was mein kleiner Sohn über die Welt wissen muss

Autor:
Fredrik Backman, geboren 1981, begann seine Autorenkarriere als einer der populärsten Blogger und Kolumnisten Schwedens. Sein erster Roman »Ein Mann namens Ove« wurde zu einem internationalen Phänomen; die Verfilmung mit Rolf Lassgård wurde mit dem europäischen Filmpreis ausgezeichnet. Auch Fredrik Backmans folgende Romane eroberten die Bestsellerlisten in Deutschland, den USA und vielen anderen Ländern; sein Werk wird in 40 Sprachen übersetzt. Der Autor lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Solna bei Stockholm. (Fischer Verlag)

Inhalt:

„Ich werde immer dein Papa sein. Daran solltest du dich gewöhnen.

Ich bitte dich um Entschuldigung. Für alles, was ich in den kommenden achtzehn Jahren tun werde. Für alles, was ich versäumen werde. Alles, was ich nicht verstehe. Für all die Situationen, in denen ich dir schrecklich peinlich bin. Alle Ferienlager, bei denen ich mich freiwillig als Helfer melde. Alle Freundinnen, die du niemals zum Essen mit nach Hause bringst. Dafür, dass ich meinen Mama-lag-falsch-Papa-hatte-Recht-Tanz vor anderen Leuten aufführe. Für das eine Mal, wenn deine Schule alle Eltern zu einem Brennball-Turnier einlädt und ich die Sache ein kleines bisschen zu ernst nehme. Und für mein T-Shirt mit der Aufschrift ‚Echte Männer wiegen über 90 Kilo‘.“ Fredrik Backman hat einen hinreißenden Brief an seinen kleinen Sohn geschrieben: Humorvoll und immer direkt aus dem Herzen erklärt er ihm und uns die Welt und alles, was man darüber wissen sollte. (Fischer Verlag)

Rezension:
Ein emotionaler, humorvoller und persönlicher Brief schreibt Backman an seinen Sohn, in dem er ihm seine Sicht der Welt erklärt. Was muss ich als Mann über Ikea, Vatersein und Familie wissen. Mit viel Witz und Gefühl geschrieben. Ein wundervolles Buch, das man auch häppchenweise zwischendurch lesen kann. Sehr empfehlenswert.


maenner sind wie pfirsicheHarald Martenstein – Männer sind wie Pfirsiche

Autor:
Harald Martenstein, geboren 1953, ist Autor der Kolumne "Martenstein" im "ZEITmagazin" und Redakteur beim Berliner "Tagesspiegel". 2004 erhielt er den Egon-Erwin-Kisch-Preis. Sein Roman "Heimweg" wurde im September 2007 mit der Corine ausgezeichnet, 2010 erhielt er den Curt-Goetz-Ring. Außerdem erschienen seine Kolumnensammlungen "Männer sind wie Pfirsiche. Subjektive Betrachtungen über den Mann von heute mit einem objektiven Vorwort von Alice Schwarzer" und "Der Titel ist die halbe Miete. Mehrere Versuche über die Welt von heute".(btb-Verlag)

Inhalt:
Subjektive Betrachtungen über den Mann von heute mit einem objektiven Vorwort von Alice Schwarzer – der Glossenband von Harald Martenstein. Ob Harald Martenstein vor wachsender Rinderfeindlichkeit in Deutschland warnt, oder ob er erläutert, wie man Steuerverwaltungen in den Wahnsinn treiben kann, indem man statt 94 Cent 49 Cent überweist – immer trifft der Egon-Erwin-Kisch-Preisträger ins Herz deutscher Empfindsamkeit. 52 notwendige Abschweifungen über das alltägliche Leben am Beginn des 21. Jahrhunderts – nicht nur für die eingefleischten Martenstein-Fans.

Rezension:
Alice Schwarzer lobt Martenstein für seine Sensibilität.  Martenstein schreibt über alles was ihm eine Kolumne wert ist – Herpes, Hörgeräte, Aktienkurse, Prostataprobleme…. Seine Überschriften sind nur eingeschränkt ernst zu nehmen. Man kann als Leser sich darauf einstellen, dass es genau darum, was die Überschrift verspricht, nur am Rande gehen wird. Aber genau das macht seine Kolumnen so interessant. Inhaltlich setzt sich Martenstein keine Grenzen von der Schulter über Psychoanalyse bis zu Religion und Politik ist alles möglich. Seine Texte sind überaus unterhaltsam und haben wundervolle Pointen. Er beschäftigt sich mit sich selbst und den Widrigkeiten des Alltags.
Humor und Ironie immer in kleinen Häppchen auf 3 bis 4 Seiten präsentiert. Ein intelligenter Autor mit bösen Humor und einem wundervollen Schreibstil, den ich immer wieder gerne lese und unbedingt empfehlen kann. Wer Martenstein noch nicht kennt, hat wirklich etwas verpasst.


mein vaterGudrun Skretting – Mein Vater, das Kondom und andere nicht ganz dichte Sachen


Autor:
Gudrun Skretting, geboren 1971, ist eigentlich ausgebildete Konzertpianistin. Nach einem Studium am Norwegischen Kinderbuchinstitut legt sie nun mit "Mein Vater, das Kondom und andere nicht ganz dichte Sachen“ ihr erstes Jugendbuch vor.

Inhalt:
Anton ist klein, bebrillt, hat zwei zu große Ohren und nur ein Haar an einer ganz bestimmten Stelle. Jetzt erfährt er auch noch, dass er das Ergebnis eines Kondomunfalls ist. Das hebt seine Laune kein bisschen. Um seinem Leben doch noch Sinn zu geben, beschließt Anton, eine neue Frau für seinen Vater zu finden. Zusammen mit Ine, der besten Freundin der Welt. Doch wo sollen die zwei jemanden auftun, der sich für einen Klohäuschenvertreter interessiert? Na klar, im örtlichen Strickverein …

Rezension:
Die Mutter bei einem Unfall gestorben, der Vater und Anton als Männer-WG und zu allem Überfluss erfährt Anton, dass er ein Kondomunfall war. Der Vater verkauft Hüttentoiletten und als Zugabe bekommen die Kunden eine Urinablaufschlauch.
Anton beschließt zusammen mit seiner Freundin Ine, seinem Vater eine Frau zu besorgen, damit sein Leben wenigsten einen Sinn hat.  Er durchforstet das Programm der Volkshochschule und meldet seinen Vater schließlich bei einem Strickkurs an, da er dort weinig männliche Konkurrenz fürchten muss. Im Biologieunterricht ist das Thema Fortpflanzung dran und Anton hat als Referatsthema : Das Kondom , eine Barrieremethode. Ein wundervolles Jugendbuch, dass auch für Erwachsene Lesegenuss verspricht. Mit Witz und Einfallsreichtum begleiten wir Anton und seinen Vater. Wer hier nicht lacht, der geht zum Lachen in den Keller. Absolut empfehlenswert.

 


schwarzes goldHarald Martenstein – Schwarzes Gold aus Warnemünde


Autor:
Harald Martenstein, geboren 1953, ist Autor der Kolumne "Martenstein" im "ZEITmagazin" und Redakteur beim Berliner "Tagesspiegel". 2004 erhielt er den Egon-Erwin-Kisch-Preis. Sein Roman "Heimweg" wurde im September 2007 mit der Corine ausgezeichnet, 2010 erhielt er den Curt-Goetz-Ring. Außerdem erschienen seine Kolumnensammlungen "Männer sind wie Pfirsiche. Subjektive Betrachtungen über den Mann von heute mit einem objektiven Vorwort von Alice Schwarzer" und "Der Titel ist die halbe Miete. Mehrere Versuche über die Welt von heute".(btb-Verlag

Inhalt:
Im Herbst 89 wird nahe der Ostseeküste ein riesiges Ölvorkommen entdeckt. Die DDR überlebt nicht nur – sie ist plötzlich das reichste Land der Welt, reicher als Saudi-Arabien. Doch das schwarze Gold bringt nicht nur Segen. 2015 feiert die DDR 25 Jahre Erdöl-Sozialismus – beneidet von ihren Brüdern und Schwestern im verarmten Westen. Dank ihres Wagemuts und wechselnder Identitäten gelingt zwei Reportern, wovon viele nur träumen: ein Blick hinter die Kulissen. Der Westdeutsche Martenstein und der systemkritische DDR-Bürger Peuckert lernen die Schattenseiten des Imperiums kennen – ganz oben und ganz unten. Sie gehören zu jenen Wanderarbeitern, die ihre Körperkraft feilbieten auf den Prunktellern des Petro-Kommunismus. Als Masseur, Portier, Broilerbrater werden sie buchstäblich wie »der letzte Dreck« behandelt. Als Undercover-Reporter werden sie von den Mächtigen hofiert. Trotz aller Demütigungen und Gefahren begegnen ihnen aber auch Freundschaft und, ja, Liebe.

Rezension:
Tom Peuckert und Harald Martenstein haben eine herrliche Satire geschrieben, die die Geschichte der DDR auf den Kopf stellt. Schon im ersten Kapitel gibt Günter Schabowski am 9. November 1989 eine Pressekonferenz und verkündet etwas desorientiert, statt der Öffnung der Grenzen, dass an der Ostseeküste der DDR ein riesiges Erdölvorkommen entdeckt und gefördert werden soll. „Soweit ich weiß, gilt das ab sofort! Unverzüglich!“ Peukert und Martenstein haben sich selbst in die Geschichte eingebaut und betreiben als Journalisten, Masseure oder Würstchenverkäufer ähnlich wie Walraff Forschungen. Die DDR ist also nun Reich und schwimmt im Geld. Die armen Westler ziehen als Billiglohnarbeiter in den Osten. Angela Merkel ist nach New York geflüchtet, Guttenberg ist Wirtschaftsminister, Wagenknecht eine linke Yogalehrerin, Gysi Kulturminister. Gerhard Schröder wird Sprecher des Zenronik-Kombinats, Mehdorrn ist Manager im IT-Unternehmen Robotron,, dann landet er im Knast und wird danach Rettungssanitäter, bevor er endgültig als Rentner im Altersheim endet. Katarina Witt und Kai Pflaume moderieren das DDR-Dschungelcamp.
Und doch scheint nicht alles schön zu sein, so wie eben tatsächlich im richtigen Leben. Eine tolle Satire mit vielen komischen Momenten, die einen herzhaft lachen lassen. Was wäre gewesen wenn………


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