Von Jeremy Lachlan
Gelesen von Gabi Graf
Inhalt:
Das Schloss bestimmt ihr Leben, ihren Tag, ihre Träume, Alles.
Als Baby sind Jane und ihr Vater bei einem großen Erdbeben herausgeschleudert worden. Seither kann niemand mehr hinein. Und das nehmen ihr die Bewohner von Bluehaven mächtig übel. Denn das Schloss ist der Zugang zu den Anderswelten, wo jeder der mutig genug ist, seine eigenen Abenteuer erleben kann. So war es viele Jahrhunderte lang. Die Leute geben Jane und ihrem Vater die Schuld daran, dass das nicht mehr möglich ist.
Als der Bürgermeister und seine Anhänger Jane vor Gericht zerren wollen, bebt die Erde erneut. Und Jane erfährt, dass sie die Einzige ist, die das Schloss retten kann!
Bewertung:
Was für ein Buch! Der Hammer! Spannend, frech, rasant, eine packende Geschichte. Es beginnt ganz unten. Jane schlägt sich ziemlich alleine durchs Leben. Ausgeschlossen von der Gemeinschaft bringt sie sich lesen und schreiben selber bei, lernt, den Bewohnern von Bluehaven aus dem Weg zu gehen und pflegt auch noch ihren Vater, der in seinem Kopf gefangen ist. Doch aus dem Weg gehen klappt nicht immer und Jane tappt in eine Falle. Sie soll geopfert werden, um den Zugang zum Schloss wieder zu öffnen. Da bebt die Erde wieder.
Was dann alles passiert, ist großes Kino. Jane erlebt Abenteuer, denen sie kaum gewachsen scheint. Dabei fiebert man immer mit, lacht über ihre trockenen Kommentare, spürt ihre Zweifel und fühlt ihren Schmerz. Dabei kommen Freundschaft und Verrat, Freude und Trauer, Hoffnung und Scheitern in all ihren Facetten vor. Mächtige Feinde, unerwartete Freunde und fantastische Welten machen jede Seite zum Lesevergnügen. Ich konnte das Buch kaum weglegen und warte gespannt auf die Fortsetzung!
Empfehlung:
Unbedingt lesen! Ein toller Jugend- Fantasy- Roman. Ab 14, nicht nur für Mädchen.
Schulnote: 1
Von Kathy Reichs
Gelesen von Gabi Graf
Inhalt:
Sunday Night, vernarbt an Körper und Seele, wird von ihrem Pflegevater aus ihrer selbstgewählten Isolation gerissen. Ausgerechnet sie soll ein verschwundenes Mädchen finden. Die Familie glaubt nicht, dass Stella tot ist und erwartet Ergebnisse und Gewissheit von Sundays Ermittlungen.
Sunday will nicht, doch sie nimmt den Auftrag an. Zu ihren Bedingungen und mit ihren eigenen Methoden. Mehr oder weniger legal, quer durchs ganze Land, immer das Ziel im Kopf: Das Mädchen finden, egal wie. Dabei sind ihre frühere Ausbildung und Vergangenheit nicht immer eine Hilfe. Am besten möglichst wenig an sich selber denken. Doch seinen Dämonen entkommt man nicht so leicht.
Bewertung:
Kathy Reichs erfindet sich neu. Weg von Forensik und Labor, raus auf die Straße, in die Grauzone der Privatermittler. Dabei hat sie sich eine nicht ganz unkomplizierte Frau ausgedacht. Sunday Night war bei der Army, hat Kriegserfahrung und war bei der Polizei. Da hat sie den Dienst quittiert, weil sie jemand erschossen hat und dabei selbst schwer verletzt wurde. So ein Erlebnis geht natürlich nicht spurlos an ihr vorbei und sie zieht sich extrem zurück.
Aber es gibt in ihrem Leben auch Menschen, die trotz allem zu Sunday stehen und ihr helfen wollen. Ihr Pflegevater Beau verschafft ihr einen Auftrag als Private Ermittlerin. Sie soll ein verschwundenes Mädchen finden. Geld ist kein Problem und auch sonst sind die Auftraggeber nicht besonders zimperlich. Widerwillig lässt sich die junge Frau darauf ein und muss erkennen, dass sie all ihre Erfahrungen und Fähigkeiten braucht, um den Fall zu lösen. Hartnäckig verfolgt sie die spärlichen Spuren und kann nur mit Hilfe ihres Zwillingsbruders und der Polizei das Schlimmste verhindern.
Der Weg dahin ist total spannend und wendungsreich. Der Leser ist erstaunt über die Paranoia von Sunday, geschockt über deren Kaltblütigkeit und durchlebt ihre Flashbacks. Eine Hauptfigur mit Ecken und Kanten, dabei aber nicht unsympathisch. Und ausbaufähig! Kathy Reichs fällt bestimmt noch einiges zu Ihrer neuen Hauptfigur ein. Fortsetzungen dürfen gerne folgen.
Empfehlung:
Für alle Krimifans. Wer bisher nichts mit der Autorin anfangen konnte, der kann einen neuen Versuch starten. Es lohnt sich! Vor allem auch als Hörbuch.
Schulnote: 1
Von C.J. Tudor
Gelesen von Gabi Graf
Inhalt:
Bewertung:
Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. Einmal als Eddie und seine Freunde noch Kinder sind und beschrieben wird, wie das mit den Kreidenachrichten begonnen hat. Dann 30 Jahre später, als sie alle erwachsen sind und glauben, dass die Vergangenheit endgültig vorbei ist. Die Kapitel sind immer im Wechsel geschrieben und es führt immer eins zum anderen. Man ist also nie voraus, bzw. weiß nie mehr als die Hauptperson. Das bringt Spannung und die hält sich bis zur Auflösung. Verschiedene Fährten, dann wieder halbe Infos, zusätzliche Konfliktherde, alles trägt dazu bei. Nicht so blutig wie gedacht, aber trotzdem ein guter Thriller.
Empfehlung:
Es gibt immerhin ein paar Tote, also erst ab 18.
Schulnote: 2
Von Melanie Raabe
Gelesen von Gabi Graf
Inhalt:
Norah, Journalistin, frisch getrennt, zieht um nach Wien. Neuer Job, neue Wohnung, neue Nachbarn, ein neues Leben. Doch es passieren plötzlich seltsame Dinge. Ihre Nachbarin sieht der verstorbenen Freundin von Norah so ähnlich, dass sie glaubt, einem Geist begegnet zu sein. Dann prophezeit ihr eine alte Bettlerin, dass sie einen Mord begehen wird. Und das mit voller Absicht!
Norah ist verstört und der Tag der Prophezeiung rückt immer näher. Sie versucht herauszufinden, was passiert ist und warum sie einen Mann töten soll, den sie gar nicht kennt. Hat er mit dem vermeintlichen Selbstmord ihrer besten Freundin etwas zu tun? Was ist damals geschehen und wieviel Schuld hatte sie selbst daran? Norah zweifelt an sich selber und bemerkt beinahe zu spät, dass jemand massiv ihr Leben manipuliert und für seine eigenen Pläne missbraucht.
Bewertung:
Es ist sehr spannend zu lesen, wie sich gezielte Aktionen und Manipulationen auf einen völlig ahnungslosen Menschen auswirken. Scheinbare Zufälle und Begegnungen entpuppen sich als perfider Plan zum Erreichen eigener Ziele auf Kosten des Opfers. Der Spannungsbogen steigt stetig an, die Uhr tickt und die Katastrophe scheint unausweichlich. Das Finale hat mich dann auch tatsächlich überrascht. Die Ablenkung durch die Vergangenheitsbewältigung von Norah, hat genau so funktioniert wie geplant. Echt raffiniert und gut gemacht. Nervenkitzel mit überraschendem Finale und versöhnlichem Schluss.
Empfehlung:
Für Erwachsene, die kein Blut brauchen. Nervenkitzel, Spannend, Hinterhältig.
Schulnote: 1
DIE LETZTE STUNDE
Von Minette Walters
Gelesen von Gabi Graf
Inhalt:
England, 1348. Lady Anne zieht sich, aus Angst vor der Pest, mit der kompletten Dorfgemeinschaft nach Develish zurück. Sie lässt sogar die Brücke, den einzigen Zugang, verbrennen. Niemand darf hinaus, niemand herein, nicht einmal ihr Gemahl, der von einer Reise zurückkehrt.
Fortan spielen Standesunterschiede für Lady Anne keine Rolle mehr. Nur die Kenntnisse und Fähigkeiten jedes Einzelnen. Das stößt auf Widerstand, vor allem, als Thaddeus, der niedrigste, aber klügste Kopf ihrer erzwungenen Gemeinschaft, zum Verwalter ernannt wird. Die Unruhe wächst und nicht jeder kommt mit seinem neuen Status zurecht.
Als dann auch noch ein Mord geschieht, kommen Dinge aus der Vergangenheit ans Licht, die ungeahnten Einfluss auf die Zukunft haben werden.
Bewertung:
Ich bin ein Fan von Minette Walters und habe fast alle Krimis von ihr gelesen. Jetzt also ein historischer Roman. Leider finde ich, dass das nicht so gut geklappt hat. Immer wieder langatmig, die Figuren teilweise flach, die Höhepunkte vorhersehbar. Es geht ja um eine Dorfgemeinschaft mit allen Charakteren und Standesunterschieden, also muss man sich jede Menge Namen merken um den Überblick zu behalten. Dazu die Verbindungen und Abhängigkeiten außerhalb. Allerdings ist das Buch gut recherchiert und zeitgetreu erzählt. Mit über 650 Seiten ordentliches Lesefutter für lange Winterabende. Außerdem kommt noch eine Fortsetzung. Die werde ich trotzdem lesen, weil ich ja wissen möchte, wie die Geschichte ausgeht.
Empfehlung:
Trotz dem Mord, nix für Krimifans. Durch und durch ein historischer Roman. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Schulnote: 3
Von Vicki Grant
Gelesen von Gabi Graf
Inhalt:
Ein psychologisches Experiment, 36 Fragen und zwei extrem verschiedene Teenager. Hildy (leicht chaotisch, dauerquasselnd und harmoniesüchtig) soll mit Paul (gutaussehend, introvertiert und an nichts wirklich interessiert) herausfinden, wie Liebe wissenschaftlich entsteht? Klingt unwahrscheinlich. Erst hängt sich Hildy total rein, nimmt das Experiment ernst und will es unbedingt zu Ende bringen. Doch Paul provoziert, weicht aus oder macht sich über ihre Antworten lustig. Hildy verliert die Geduld und haut ab.
Doch dann meldet sich Paul über Facebook und versucht alles, um Hildy zurück zu bekommen.
Bewertung:
Ja, alle wissen, wie es ausgeht! Das macht aber gar nichts, denn der Weg ist das Ziel. Man glaubt, die beiden zu kennen. Aber im Lauf der Geschichte klären sich Dinge, werden scheinbar unverrückbare Tatsachen geradegebogen und das Bild verändert sich. Stabile Familienbande entpuppen sich als mühsam erhaltene Fassade. Krampfhaft Festgehaltenes wird gelöst. Das ist genial gemacht, dabei nicht übertrieben. Die Kapitel sind zum Teil wie ein Interview, dann wieder Text oder aus einem Chat. Das bringt Schwung in die Geschichte und es liest sich, als würde man neben einem der Beiden sitzen und zuschauen. Mal witzig und zum Lachen, dann auch ernst und traurig nimmt eine süße Story ihren Lauf bis zum Happy End.
Empfehlung:
Eher für Mädchen. Leichte, süße und wendungsreiche Geschichte für alle anderen. Kein Muss, aber sehr schön!
Schulnote: 2